Lechhansl-Radweg

7:00 h 93,1 km difficult

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Eine Tour zu Ehren Johanns Baptist Baader.

Johann Baptist Baader (1717-1780) war ein regional bekannter und bedeutender Maler des Rokoko und Klassizismus. Der Müllerssohn aus Lechmühlen wurde er in Augsburg und Italien zum Maler und Freskanten ausgebildet. Als zunftfreier Künstler arbeitete er für fast alle Klöster zwischen Lech und Loisach, Hauptauftraggeber war aber das Chorherrenstift Polling. Dort hat er mit der Reliquienkapelle und dem Bibliothekssaal zwei seiner bedeutendsten Werke geschaffen. Baaders Heimatverbundenheit, aber auch so manches volkstümliche Motiv in seinen Bildern haben ihn bei der einheimischen Bevölkerung als „Lechhansl“ unsterblich gemacht. Der nach Baader benannte Radweg beginnt in Lechmühlen, dem Geburts- und Wohnort des Künstlers. Baaders Wohnhaus ist leider nicht erhalten, ebenso wenig seine Fresken an anderen Lechmühler Häusern und in der kleinen Wegkapelle. Seit 2017 erinnert zumindest ein kleines Denkmal vor der Kapelle an den berühmtesten Sohn des Ortes. Überquert man den Lech, gelangt man nach Mundraching, wo Baader 1717 getauft wurde. Es folgt Stadl, dessen Pfarrkirche drei Altarblätter aus dem Frühwerk Baaders (1751) beheimatet. Alljährlich von Gründonnerstag bis Karsamstag wirdhier auch ein prächtiges „Heiliges Grab“ aufgestellt, das den ganzen Altarraum ausfüllt und dessen Prospekt von Baader bemalt wurde. Die Filialkirche im nahen Pflugdorf enthält ebenfalls drei Altarbilder und einige kleinere Freskendes Lechhansls. Der Radweg führt jedoch nach Vilgertshofen, wo der südliche Seitenaltar der Wallfahrtskirche mit einer sehr gelungenen „Steinigung des Hl. Stephanus“ von Baader glänzt. In der ehemaligen Wallfahrergaststätte haben sich drei Deckenfresken des Lechhansls von 1770 erhalten. Nächste Station ist Issing, dessen kleine Pfarrkirche 1777 komplett von Johann Baader ausgeschmückt wurde. Zwei Deckenfresken und die Dekorationsmalerei machen das Gotteshaus zu einem wahren Schmuckkästchen. Von einem Nebenbild desgroßen Deckenfreskos schaut ein vermutetes Selbstbildnis des Malers zufrieden auf die Kirchenbesucher herab. Der Radweg führt nun weiter in Richtung Osten bis zum Ammersee. In Dießen enthält die alte Pfarrkirche im Ortsteil St. Georgen ein Altarbild mit der „Anbetung der Hirten“ (1768). Weiter südlich geht es knapp an Pähl vorbei, wo Baader 1772 die Pfarrkirche mit mehreren Fresken, darunter seinem figuren- reichsten Deckengemälde, zur Legende des Kirchenpatrons St. Laurentius schmückte. Besonders volkstümlich zeigen sich die Fresken in Unterhausen bei Weilheim, wo Baader 1772 Szenen aus dem Leben der Muttergottes mit ganz irdischen Attributen – Windeln, einer Wiege oder einem dampfenden Napf – verband. Die Stadt Weilheim beherbergt gleich mehrere Werke des Lechhansls: ein imposantes Deckengemälde und die Altarhintermalung in der kleinen Angerkapelle (1761), mehrere Tafelbilder in der Stadtpfarrkirche sowie einige kleinere Arbeiten im „Baader-Kabinett“ des Stadtmuseums – darunter einen reich bemalten Schrank, der ursprünglich aus Polling stammt. Das Klosterdorf Polling ist auch die nächste Station des Radwegs. Das ehemalige Augustiner-Chorherrenstift war der wichtigste Auftraggeber Baaders, und sofinden sich hier auch zahlreiche Werke des Lechhansls: Ein Altarbild und ein Deckenfresko in der Stiftskirche, bestechend farbige Öl-auf-Putz-Gemälde in der Reliquienkapelle (heute die Sakristei) sowie Baaders damaliges Hauptwerk, der Bibliothekssaal. 1778 malte der Lechmaler hier drei imposante Fresken zu den drei Pollinger Akademiefächern Theologie, Philosophie und Geschichte. Durch Mooslandschaften und den Eibenwald von Paterzell führt der Radweg nach Wessobrunn. Das hiesige Kloster war ebenfalls ein fleißiger Auftraggeber für Baader; mit den Baumeistern und Stukkateuren der „Wessobrunner Schule“ hat der Lechmaler häufig zusammengearbeitet. In der Wessobrunner Pfarrkirche „St. Johann Baptist“ stammen das Hochaltarbild, ein Apostelzyklus und vor allem diebeiden beeindruckenden Deckenfresken von Johann Baader (1758/59). Auch die alte Kirche von Rott ist Johannes dem Täufer geweiht, und 20 Jahre nach den Wessobrunner Arbeiten malte Baader wieder das Hochaltarbild und die Deckenfresken zu Ehren des Heiligen. Die frühere Leichtigkeit des Rokoko ist jedoch verschwunden, die Figuren sind in klassizistischer Manier erstarrt. Zwischen Reichling und Epfach wird der Lech überquert, und schwabseits geht es nun über Denklingen nach Leeder. Die hiesige Pfarrkirche birgt die allerersten Arbeiten Baaders als selbstständiger Künstler: drei Altarbilder und sechsEmporenbilder von 1749-52. Im Nachbardorf Asch enthält die kleine Leonhardskapelle ein Maria-Hilf-Bild von Baader, eine Kopie des berühmten Cranach-Bildesaus dem Innsbrucker Dom. Über das idyllisch gelegene Seestall geht es schließlich zurück nach Lechmühlen. Wichtiger Hinweis: Nicht alle Kirchen und Kapellen sind jederzeit zugänglich.

  • Länge der Tour: 93,1 km

Difficulty

difficult

Saisonale Eignung

geeignet witterungsbedingt nicht geeignet unbekannt
  • JAN

  • FEB

  • MRZ

  • APR

  • MAI

  • JUN

  • JUL

  • AUG

  • SEP

  • OKT

  • NOV

  • DEZ

Features

Rest point

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